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Theater: Jetzt wird geredet

Jetzt wird geredet

Einige Zeitzeugen der historischen Forschungen an der Uni Innsbruck zur Fremdplatzierung von Kindern und Jugendlichen dienten mit ihren Statements als Vorlage des Theaterstücks JETZT WIRD GEREDET. Unser Ehrenmitglied, der Professor Horst Schreiber, hat ihr Schicksal in den beiden Werken „Im Namen der Ordnung“ und „Restitution von Würde“ erforscht und publiziert.

Sie waren Zöglinge in Heimen der Stadt Innsbruck und haben dort eine gewalttätige Erziehung „Im Namen der Ordnung“ erfahren. In ihrer Kindheit wurden sie von den Behörden in diversen Heimen platziert: Dort von den Erziehern verachtet, geschlagen, neidergebrüllt und mundtot gemacht. Die Bühnenfassung verdeutlicht diese schmerzhaften Erinnerungen, die menschenverachtende „Pädagogik“, die brutale Heimwelt und die Auswirkungen dieses jahrelangen Terrors, welches die Opfer oft lange Zeit bis in ihr Erwachsenleben begleitete.

Die Theatergruppe nachtACTiv hat diese unglaublichen Geschichten von 14 Ehemaligen über Misshandlung und Diskriminierung gelesen, gehört und in eine Bühnenfassung umgesetzt. Ihr Ringen um Selbstfindung, Aufarbeitung und Anerkennung sind ein wichtiger Part der Gesamtdarstellung. Die Produktion ist ein Gemeinschaftsprojekt von erinnern.at und spectACT, dem Verein für politisches und soziales Theater. In Innsbruck fanden dazu im Freien Theater bisher 8 vollbesetzte eindrückliche Aufführungen statt. Eine weitere ist im März 2017 in Vorarlberg geplant.

Walter Zwahlen

Website: erinnern.at

Video: Zum Anschauen Steuerelement im Bild anklicken.