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Schweizer Migrationsgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart

Migration

Das Thema Migration war allzu lange Jahre fast ein Tabuthema. Mit freiwilliger, gelenkter und erzwungener Migration liessen sich ökonomische und soziale Missstände über Jahrhunderte einigermassen in Schach halten. Lange war man auch von offizieller Seite bestrebt, dass frühere Sünden oder das eigene Scheitern in diversen Bereichen nicht publik wurden. Diese Aufarbeitung ist bisher nur bruchstückhaft in Teilbereichen geschehen. Ein umfassender vorurteilsloser Blick auf das vielfältige Geschehen und die umfassende Studie der Quellen bedeutete, wie dieses neue Werk beweist, eine lange, intensive Arbeit.

Migration ist eine historische Normalität. Schon die frühen Besiedlungen der Schweiz am Ende der letzten Eiszeit waren das Ergebnis von Wanderungen. Die eidgenössischen Söldner der Frühen Neuzeit machten Migration zu einem Massenphänomen. Menschen unterwegs haben unser Land seit Jahrtausenden mit dem Rest der Welt vernetzt.

Die erste Überblicksdarstellung zur Schweizer Migrationsgeschichte, geht von den Protagonisten aus: den Frauen und Männern, die sich auf den Weg machten, um Chancen durch Arbeit, Handel oder Bildung wahrzunehmen, um Anfechtungen, Armut, Arbeitslosigkeit, Hunger, Zwänge, Verfolgung oder Inhaftierung hinter sich zu lassen und ein besseres Leben zu beginnen. Autorinnen und Autoren erzählen von der Suche der Eidgenossen nach Arbeit in der Ferne – die Schweiz war lange ein Auswanderungsland – vom Aufstieg der Schweiz zu einem Zentrum des europäischen Arbeitsmarktes Ende des 19. Jahrhunderts, als Arbeitskräfte gefragt waren, und vom Umgang mit Flüchtlingen und Arbeitsmigranten im 20. und 21. Jahrhundert.

Text: Walter Zwahlen


Schweizer Migrationsgeschichte - Von den Anfängen bis zur Gegenwart
André Holenstein, Patrick Kury, Kristina Schulz, Verlag Hier+Jetzt.

   
  André Holenstein

Kristina Schulz

Patrick Kury

 
Olympe Rittener, Hauslehrerin in Sibirien Zeitgenössische Illustration